Cessy

 

 

Cessy als 'Flughund' in der Bretagne 2010

Cessy - Langhaarteckelin (2001 - 2010)

 

 

 

Wenn Ihr an mich denkt,

 seid nicht traurig.

 Erzählt lieber von mir

 und lasst mir einen Platz zwischen Euch.

 Ich bin nicht weit weg,

 nur auf der anderen Seite des Weges!

(unbekannter Verfasser)

 

 

 

Die arme Cessy - sie konnte nur ein knappes Jahr mit uns ein schönes Leben haben. Ihre Geschichte  ist eines der leidvollsten  Erlebnisse, die wir mit einem unserer vierbeinigen Freunde erfahren mussten.

 

Cessy übernahmen wir von der Tierherberge Donzdorf e.V.. Diese Tierschutzorganisation kümmert sich vor allem um Hunde aus den osteuropäischen Ländern, die dort in Tötungsstationen vor sich hin vegetieren.

 Eine Arbeitskollegin, die dort ehrenamtlich mitwirkt, machte uns auf die kleine Teckelhündin aufmerksam.

 Wir haben Cessy sofort in unser Herz geschlossen und - sie uns auch.

 

Unmittelbar, nachdem sie hier zu uns nach Hause kam, wanderte sie wie selbstverständlich auf ein Liegeplätzchen auf der Couch, das früher unsere Teckelin Yessi stets für sich beanspruchte.

 Cessy 'residierte' fortan dort, als hätte sie nie woanders gelebt.

 Und sie zeigte uns täglich mit ihren Blicken, wie gut es ihr nun ging und wie dankbar sie über ihr neues Leben war.

 Sie stammte von einem ungarischen Züchter, für den sie mit 8 Jahren als Hündin für die Vermehrung kleiner Teckelchen ausgedient hatte.

 So landete auch sie auf einer dieser Tötungsstationen, wo sie von einer ungarischen Tierfreundin gerettet und nach Donzdorf vermittelt wurde.

 

Cessy gewöhnte sich völlig problemlos bei uns ein und war schon bald aus unserem Rudelleben nicht mehr weg zu denken.

 Die Vogeljagd war ihre Leidenschaft und diese brachte uns und sie mehr als einmal in 'Verlegenheit'. Mehr hierzu in einer unserer Hundegeschichten, die über einen schönen Urlaub in der Bretagne erzählt.

 

Kurze Zeit nach diesem Urlaub kam dann der Schicksalsschlag.

 Cessy humpelte zuvor schon ab und an mit einem Vorderlauf, dem wir aber keine große Bedeutung zu gemessen hatten. Wir dachten, es komme von der Zwingerhaltung und der Begebenheit, dass sie ja erst einmal wieder richtig Muskeln aufbauen musste. Auch die kleinen Vogeljagdausflüge 'quer Feld ein' schienen uns eine plausible Erklärung zu sein. So wie die Schmerzen kamen, gingen sie auch wieder.

 Leider verschlimmerten sich dann eines Samstags die Beschwerden derart, dass Cessy trotz sofortiger tierärztlicher Betreuung innerhalb weniger Tage begann zu schwanken und letztlich ihre Vorderläufe gelähmt blieben.

 Die schreckliche Diagnose: Bandscheibenvorfall an einem Halswirbel.

 Es gab nur eine Möglichkeit ihr noch zu helfen und dies war eine große Operation an diesem Halswirbel.

 Wir versuchten es, dreimal wurde die arme kleine Maus operiert und endlich sah es so aus, als wenn wir es schaffen könnten.

 Doch wenige Tage, nachdem wir unsere tapfere Patientin aus der Tierklinik wieder zuhause hatten, kehrten die Schmerzen und Lähmungen wieder zurück und wir konnten nur noch eine Entscheidung für sie treffen.

 

- Gekämpft und doch verloren -

 

Einen Tag vor ihrem neunten Geburtstag mussten wir Cessy erlösen und in eine Welt verabschieden, in der sie ihre gefühllosen Beinchen nicht mehr brauchen würde.

 Wir waren und sind darüber heute noch  sehr sehr traurig und unser einziger Trost ist es, dass wir der armen kleinen Hündin aus Ungarn ein schönes Hundejahr bei uns spendieren durften.

 

Wir möchten hier auch nicht über ein Pro und Contra der Tierhilfe in anderen Ländern sprechen.

 

Wer sich Gedanken darüber macht, lese einfach das Eingangslogo der Tierherberge Donzdorf - für uns war Cessy 'jener kleine Seestern'...!

Erinnerungen: