In Erinnerung an unseren ‚Mooni, - dr ‚Wuschi’!

 

 

 

Bei einer unserer vielen Wanderungen quer über die Seiser Alm mit unseren Hunden, begegneten wir einmal zwei Kindern.

Die beiden lagerten am Wegesrand und hatten eine Art Kinderflohmarkt aufgebaut. Sie boten Vorbeikommenden kleine selbst gebastelte Kleinigkeiten und Steinchen für wenige Cent zum Kauf an.

Als sie uns mit den Hunden sahen, wurden sie ganz aufgeregt. Sie stellten ihre Verkaufstätigkeit sofort ein und blickten uns erwartungsvoll an. Die beiden schienen augenscheinlich Geschwister zu sein, der Bub so cirka 6 Jahre alt und das Mädchen vielleicht zwei Jahre jünger.

 ‚Mei – is’ des ean scheaner Hund – wie hoaßt denn der? Fragte uns der Bub im schönsten südtirolerisch.

 Dabei zeigte er auf unseren Australian Shepherd Mooni.

Mooni - unser weißer Wuchelbär schaute den Kleinen mit seinen blauen Augen vertrauensvoll an.

 Das ist ‚Moonlight’ ’ erzählten wir den Kindern, woraufhin der Junge die Stirn runzelte und kurz überlegte.

Na’ – stellte er dann überzeug fest – ‚na – des is dr’ Wuschi!

 

Wir begannen zu schmunzeln, während die Kinder bereits ihre sieben Sachen zusammen packten und Mooni am Fell hingen.

 Sie hatten offensichtlich beschlossen, uns für eine Weile lang zu begleiten.

Nun wurden wir mit Fragen zu unseren Hunden bombardiert und wir versuchten, so kindgerecht wie möglich, alles zu erklären.

Die beiden hüpften neben uns und den Hunden her, sangen ‚Wuschi-Wuschi’ und streichelten ihn liebevoll, so oft es ging.

Nach einiger Zeit gabelte sich der Weg und oberhalb lag eine kleine bewirtete Alm, wo eine Großmutter den beiden winkte. Es war wohl die Almwirtin.

Die beiden Kinder nahmen vom Wuschi herzlich Abschied, schlangen ihre dünnen gebräunten Kinderarme um ihn und drückten ihre kleinen Körper an seinen Hals.

 

Nach ein paar Stunden führte uns der Rückweg unserer Wanderung wieder an der Alm vorbei.

 Wenige Meter nach der Alm rumpelte von hinten ein zerbeulter alter weißer Fiat-Panda auf dem Schotterweg heran.

 Wir verfrachteten unsere Hunde auf die Seite, damit das Auto passieren konnte.

Am Steuer saß eine junge Frau und wie das Fahrzeug auf unserer Höhe war, bemerkten wir unsere beiden kleinen Weggefährten auf dem Rücksitz. Sie hatten schon begonnen wild zu kreischen:

‚Dr Wuschi ! Dr Wuschi – Mama , des is’ er , dr Wuschi!!

Die beiden Kinder winkten uns wie verrückt – das Auto schaukelte geradezu und als sie an uns vorbei waren, hatten sie sich umgedreht, fuchtelten wild mit ihren Ärmchen und riefen ‚Wuschi Wuschi'.

Bis der Panda schließlich  in einer Staubwolke verschwand hörten wir noch die fröhlichen Kinderstimmen.

 

Oft denken wir an die Seiser Alm und wem wir auch von unseren vielen Urlauben dort erzählen, muss sich ‚unsere Wuschi-Geschichte’ anhören.

Wir kamen bei späteren Urlauben noch einige Male an der Almhütte vorbei, meist parkte dort jener zerbeulte Panda

Getroffen haben wir unsere beiden kleinen südtiroler Hundefreunde leider nicht wieder.

Ob sie wohl damals von ‚Ihrem Wuschi’ geträumt haben?

 

 

 

verfasst von Simone im Mai 2011