Hälinger G’schtank! Oder – was ons schtenkt!

 

    (Übersetzung für Nichtschwaben ond Nordlichter nachfolgend, grins)

 

 

 

Am Neujahr treffat mir ons emmer mit onsre Hondsfreind

zum Neujahrsgassi – meischtens em Remstal.

 

Erscht wird gloffa – ond no (neu jezd keun Reim machen) eikehrt!

 

Ällomal machat mr onderwegs mit de Hond a Schpiel, bei dem euner gwennt –

ond euner verliert. Der Verlierer muss a braune Banan essa  - ond dr Gwinner,

griegt als 'Wanderpokal‘ a Stoffsau mit heum ond muss derra ebbes druffsticka

ond dia Stoffsau nächschs Mol wieder mitbrenga! Des goht scho seit 1993 so!

 

S’isch a Riesa Gaudi - Glasse gell!

 

Jo – ond bisher hemmr emmer a Wirtschäftle gfonda, wo mir mit onsre

Hund scheh hen einkehre kenne und warad emmer will komma. – Mit älle Hond!

 

Jetzt hen aber onsre zwei Stammbeuzle ausgerechnet gschlossa ket ond no

hän mr halt wonadersch mol nochgfrogat, ob mir do am Nachmittag komma

dürfat. Ja - die Wirtin hat scho a bissle was zom Überlega ket, grad wega

denen Hond.. „Au je – so viele Hond in ara Wirtschaft, ja no brobiera mr’s

holt mol ….. .“

 

Uff jeden Fall – mir send wiedr sche gwandert, s war windig ond kalt. Uff am

Kleuhebbacher Kopf hemmer onser Schpiel gmacht ond send no luschtig zu dem Wirtschäftle bergab durch’d Weiberg spaziert. Scho beim Neiganga in dia Beuz

war’s no net recht. Do lag so a kleis Kläfferle onder ara Bank und hat

glei sei Mäule ufffgrissa wie mir da nei send. Do hat die Wirtin scho glei

gäfft: „Ih’ hans ja gwisst – s’ goht scho los!“ Dabei send onsere Viechar ganz

ruhig gwäsa ond hen sich stumm und ohne Mucks für’ d nächste zwei Stond onder

die Bänk ond Tisch verkrümmelt. Do hot keuner was gseha oder ghert von dena!

Weder Kendergschreu, no die Leit, wo dauernd vorbei ghuscht send,

hend di e aus dr’ Ruh brocht. Mer hend gessa ond dronka ond noh frehlich

wieder die Wirtschaft verlassa wella, da zischt die Wirtin vom Stammtisch

zo ons nomm – so ganz hälinga – „Also nächchtes Mol gangat doch besser in a Gardawirtschaft, do hinta (deutete nom, wo mir gsessa warad)  stenkts jetzt –

ond  ie grieg glei wieder neue Gäschd!!“ Also ganz hälinge, keuner isch bei

ons an den Tisch komma ond hot gsagt, „do stenkts ond des kommt von

eire Hond!!!!“  Noi - des hot sich keuner traut, liebar hat ma sche kassiert,

des Drenkgeld gnomma und ons hälinga beim Nausganga no da Nochittag verdorba!!

 

Abr Geld schtenkt jo au net!

 

Ahh – der Gschtank, ih' wois wo der herkomma isch - der kam von dem alta Käs,

den mir d’ Koch uff mei Käsbrot doa hod und dene vergorene Zwiebla, die do

daneba glega send. Ond des zu dem Preis! Acht Eiro hen die für des lombige

Brot wella! Frischa Kamenbär uff am Brot mit frische Zwiebelring kennet

die da wohl net – aber Honds-Gschtank scho – so isch’s no au widr!

 

 

 

Ond Die Moral von dera Gschicht:

 

 Isch in era Wirtschaft dr Käs uff am Brot net frisch 

 

verlass schnell mit Deim Hond den Disch!

 

Könnt sonscht sei – Du bisch schuld an ama Gschtank.

 

Mir sagat schomal des Johr fürs freindlich sei: "Herzlicha DANK!"

 

 

 

 

 

 

 

Und nun für alle ‚Nichtschwaben’……

 

Heimlicher Gestank – oder – was uns stinkt!

 

 

An Neujahr treffen wir uns wiederkehrend mit unseren Hundsfreunden

zu einem Neujahrsgassi, meistens im Remstal.

 

Erst wird gewandert und dann eingekehrt. Immer wieder machen wir hierbei

unterwegs ein Wettspiel mit den Hunden, wobei die Verlierer dann eine

braune überreife Banane essen müssen und die Gewinner hingegen einen

sogenannten ‚Wanderpokal’ mit nach Hause nehmen dürfen. Es handelt sich

hierbei um ein Stofftier, natürlich ein Glücksschwein, welches vom Gewinner

bestickt werden muss und zum nächsten Mal wieder mitgebracht wird.

 

Seit dem Jahr 1993 pflegen wir diese schöne Tradition und haben einen

riesigen Spaß dabei! Schön nicht?

 

Ja - und bislang hatten wir auch stets ein Wirtschäftle gefunden,

in welchem wir mit unserem tierischem Anhang herzlich willkommen waren.

Nur dieses Jahr hatten alle Favoriten geschlossen.

 

So versuchte unsere ‚Wanderführerin’ für die nachmittägliche Einkehr

woanders einen Tisch für uns zu reservieren und hatte in derjenigen

Lokalität schon bei der Anfrage Probleme. „Oh – so viele Hunde – mhm mhm -,

na ja, dann – probieren wir es halt mal….“

 

Jedenfalls, waren wir bei kaltem und trockenem Wetter stramm gewandert,

hatten auf dem Kleinheppacher Kopf unsere Gaudi mit dem Spiel und

spazierten fröhlich bergab zur Einkehr. Doch schon beim Reingehen mit

unserer Meute gab es die erste unfreundliche Bemerkung. Ein kleiner Artgenosse

lag unter einem Tisch von anderen Gästen, welcher wild zu keifen begann,

als wir mit den Hunden den Gastraum durchqueren mussten. Und gleich kam

von der Wirtin ein Unheil verheißendes: "Ich habe es ja gewusst,

es geht schon los." Dabei waren unsere vierbeinigen Begleiter ganz artig

und verschwanden stumm unter den Bänken und Tischen unserer Sitzecke.

 

Unsere lustige Runde verweilte fast zwei Stunden dort, ohne dass man je

einen Mucks von den Schläfern unter dem Tisch gehört hätte. Weder

Kindergeschrei noch die stets eilig vorbei huschenden Beine der Bedienungen

brachten sie aus der Ruhe. Als wir unsere Zeche beglichen hatten und mit unseren gähnenden und sich streckenden Fellis vorbei am Stammtisch das leere

Lokal verließen, sollten wir jedoch merken, dass wir die Rechnung offensichtlich

‚ohne den Wirt’ gemacht hatten. So gerade im Vorbeigehen bekamen wir nun

von der Chefin den Ratschlag auf dem Weg, dass wir uns für das nächste Mal

doch besser nach einer Gartenwirtschaft umschauen sollten

(im Januar – prima Tipp) – denn‚ dort hinten, wo wir gesessen hatten,

würde es nun stinken und sie erwarte gleich die nächsten Gäste,

welche auch reserviert hätten….’ Also – die ‚Dame des Hauses’ war selbst

nicht ein einziges Mal zu unserem Tisch gekommen, geschweige denn,

dass man uns z. B. zuvor auf einen derlei einschneidenden Missstand

aufmerksam gemacht hätte. Ja - das Geld für unseren Konsum und das

dazu gehörende Trinkgeld war offensichtlich willkommen gewesen. 

Aber .... Geld stinkt ja auch nicht…….

 

Ich kann mir hingegen gut erklären, was einem Gast dort wirklich stinkt!

Nämlich alter Käse, welcher mit bereits angegorenen Zwiebelwürfeln serviert wird.

Von frischem Camembert und frischen Zwiebelringen, die zu einem Käsebrot

in dieser Preisklasse gehören, hat man dort offensichtlich keine Kenntnis.

 

 

 

Nun die Moral von der Geschichte:

 

 

Ist hier der Käse auf dem Brot nicht frisch,

 

verlasse schnell mit Deinem Hund den Tisch.

 

Sonst könntest Du schuld sein an einem Gestank.

 

Wir sagen in diesem Jahr an diese Adresse: "Herzlichen Dank!"