…. ist eine Geschichte über eine Begegnung mit einem Vertreter der bei Hundebesitzern allseits beliebten ‚Grünkittel-Fraktion’.

 

 

Die Schwäbische Alb gehört mit ihrer schönen Natur zu ‚unserem Revier’, in das

wir gerne schweifen um uns an der Natur zu erfreuen. Zumal sich LILLI

immer freut, ihr Pflegestellen-Rudel wieder zu sehen.

So auch vor einigen Tagen, als wir dort oben den ersten Schnee genießen konnten.
Wir waren spontan mit unseren Hundefreundinnen, die dort oben

ihr Zuhause haben, zu einer großen Gassirunde aufgebrochen.

 

Während wir schon die ersten Fotos schossen, blickten wir zeitgleich sorgenvoll

auf den vor uns liegenden Weg beim Wanderparkplatz, wo wir in weiter Ferne

einen großen schwarzen Hund ausmachten, welcher sich mit seiner Begleitperson

nicht fort bewegte, sondern dort an der Stelle zu verharren schien.

Wir entschieden uns dann, mit unserer großen Hundeschar einen anderen Weg

zu nehmen und stapften quer Feld ein über Wiesen und an einem Waldrand

entlang durch den Schnee. Hier nun konnten wir sehen, dass dort vorne bei

dem Hund eine Schafherde war und es sich demnach um den Schäfer und seinen

Hütehund handelte. Bald raste noch ein PKW heran und wir waren wirklich froh,

die andere Route genommen zu haben.

So schlenderten wir weiter, bis wir in einem weiten Bogen um die Schafe, Hirten,

Hunde und den PKW herum waren und setzten unsere kleine Wanderung schließlich

auf einem Weg fort, der uns später im Wald aufwärts über eine Lichtung

vorbei auf eine kleine Anhöhe führte.

 

Hier nun war aber dann kein Weiterkommen mehr, denn der fortführende

Waldweg war wegen Forstarbeiten gänzlich gesperrt.
So kehrten wir um. Es war ohnehin an der Zeit, sich auf den Rückweg zu begeben,

da es mit den vielen Fotoshootings schon spät geworden war.

 


Als wir fast wieder auf die freien Wiesen kamen, hörten wir plötzlich ein

Motorgeräusch und schon schoss uns ein grüner Geländewagen entgegen.
Das konnte nur ein Jäger sein. Und sogleich stand der Jeep auch vor uns.
Während wir all unsere vierbeinigen Begleiter auf die Seite kommandierten,

entsprang ein grün gekleideter Mann dem Fahrzeug und verschwand erst

einmal dahinter. „Klar - ‚Mann’ hatte seinen Hund hinter dem Auto her rennen

lassen und musste nun diesen erst ins Heck verfrachten, bevor man den

Anschiss loswerden kann“, dachte ich mir…
Und so kam es dann auch - Heckklappe zu - am Auto vorbei gestampft - los in

Richtung Spaziergänger und mit ‚der Predigt‘ angefangen.
Menschen mit Hunden im oder am Wald und das ohne Leine, war ja klar,

was da kommen musste….
„So – send ihr jetzt da her komma – was machat ihr denn do im Wald?“

eröffnete unser Gegenüber grußlos das Gespräch. Er musste zuvor offenbar

bei dem Schäfer gewesen sein und uns bei unserem Wiesen-Schnee-Schlendrian

beobachtet haben. „Wieso laufet ihr denn net do onda uff dene Weg do?“
Er deutete auf einen entfernten geteerten Weg, der mitten durch die Wiesen

führte. „Im Wald do hend ihr nix verlora!“, wurden wir nun belehrt.
Womit er nicht gerechnet hatte, dass ihm hier einer gegenüber stand, der nicht

bereit war, den Anschiss kleinlaut entgegen zu nehmen.
Nämlich Uwe, der nun dem Jägersmann stoisch entgegen blickte und sogleich trocken bemerkte “Der einzige, der hier etwas verbotenes tut, das sind SIE!“
„Wieso?“ kam die überraschte und zugleich barsche Rückfrage.
„Weil Sie ihren Hund hinter dem Auto herlaufen lassen und dasist verboten“,

antwortete Uwe ganz ruhig. „Desch isch net verbota, des derf ih."
„Nein, das ist laut Straßenverkehrsverordnung verboten“, konterte Uwe

ruhig zurück. „Pah“, der Mann machte eine abwertende Handbewegung.

„Die gilt hier net“, wurden wir nun vom Jäger aufgeklärt…
Ach so – da wo der Waidmann fährt, gilt keine Straßenverkehrsordnung.

So so….. Dass er zudem auch gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen

könnte, kam dem Heger für Wild und Wald nicht in den Sinn. Wir hatten ihm mit unserem Waldgang angeblich ‚sein‘ Wild verscheucht - auf das er nun hätte ‚ansitzen’ wollen und waren  damit ‚schuldig’. Und – wie wir nun erfuhren, hatten wir da oben

auf der Alb sowieso gar nichts verloren!! Denn jetzt wurden wir angeschnauzt:

„Wo kommet ihr überhaupt her? Ganget doch dort spaziera wo ihr herkommat!“
„ Wir kommen so wie Sie aus dem Landkreis Esslingen“, die ruhige Antwort zurück.
Mir platzte hingegen fast der Kragen. Ja – dürften denn Stuttgarter dann nicht im Landkreis Esslingen spazieren gehen oder umgekehrt???
Schließlich gehen wir ‚nur‘ im fremden Revier spazieren und nicht jagen….

Mühsam hielt ich mir eine bissige Bemerkung zurück.
Also – da blieb uns nur noch dem Herren einen schönen Tag zu wünschen.
„Ich Ihnen auch“, knurrte der uns entgegen.
Wären wir nicht in Begleitung unserer zweier Älblerinnen gewesen, die diesem

‚Schnauzer’ sicherlich wieder einmal begegnen, so hätte an dieser Stelle der Gesprächsverlauf vermutlich eine andere Wendung genommen.
Weidmannsdank! - Für diese unschöne Begegnung am Ende eines wunderbaren Spaziergangs!