Anjuk

 

 

Anjuk in den Dünen von Nodeven (Bretagne im Winter 2010)

Anjuk - Australian Shepherd  (1996 - 2010)

 

 

Ich bin nicht tot,

 ich tausche nur die Räume,

 ich lebe in Euch

 und gehe durch Eure Träume.

 Michelangelo

 

 

 

Anjuk und seine Geschwister waren Aussies der 'ersten Generation' hier in Deutschland.

 Seine Mutter war bereits trächtig, als die Hündin von ihrem neuen Besitzer von einer Ranch in Kanada  gekauft und hierher importiert wurde.

 Von Anjuk's Blutlinien und Ahnen  wissen wir nichts - er stammte  auf jeden Fall aus einer 'Arbeitslinie'.

 Wir kannten seinen Wurf von der vierten Woche an und durften den kleinen Welpen mit knapp  8 Wochen zu uns nehmen.

 

Anjuk war der Nachfolger für unseren Schäferhund Vasco - und die Fußstapfen, in die der 'Kleine' da 'zu treten hatte', waren ganz schön groß!

 Wir waren seiner Zeit bereits aktiv in einer Rettungshundestaffel und unsere kleine Teckelfreundin Yessi hatte schon mit der Ausbildung zum Trümmersuchhund begonnen.

 Für Anjuk war also von Beginn an bestimmt, dass auch er ein  'Rettungshund' werden sollte.

 Und das wurde er - und was für einer! Innerhalb der fünfjährigen Zeit als Rettungshundeteam hatten wir tolle Erlebnisse und Einsätze mit ihm und konnten viele Erfahrungen auf einem für uns ganz neuen Gebiet der Hundeausbildung sammeln.

 

Da es mit der Rettungshundestaffel später zum 'Bruch' kam, waren wir mit ihm und wieder neu gewonnenen Freunden  im Anschluß noch einige Zeit im Agility-Sport unterwegs.

 Diese Hundesportart stand damals hier noch ganz am Anfang und die Turniere waren meist klein und überschaubar.

 Kaum ein Start, an dem unser 'Champion' keinen 'Topf' gewann, während es Mooni hingegen vor allem darauf anzukommen schien, alle 'Stängele' zu reißen.... .

 Als unser Rudel auf vier Hunde anwuchs und somit das Training gemeinsam kaum noch zu händeln war, verloren wir zusehends den Spaß daran. Auch die mittlerweile sehr großen Turnierveranstaltungen machten uns keine rechte Freude mehr, was zur Folge hatte, dass wir uns langsam aus dem aktiven Wirken im Verein zurück zogen. Fast zeitgleich erkrankte dann Anjuk und sein Fraule an einer Sehnenentzündung.

 

Es war der Zeitpunkt gekommen, an dem wir uns einfach freuten, endlich wieder 'frei' zu sein.

 So begannen wir immer öfter, bei gemeinsamen Ausflügen in die Natur, die neu gewonnene Freizeit und auch Freiheit zu genießen. Denn die vielen Aktivitäten im Hundesport und die dazu gehörenden Ehrenämter, hatten uns zunehmend die gemeinsame Zeit für uns und die Hunde 'geraubt'.

 Anjuk liebte es, mit seinem Fraule um die Wette zu schwimmen und war all die Jahre  unser Clown und unermüdlicher Weggefährte.

 Er brachte es auch fertig und sprang aus vollem Lauf von einem Badesteg in einen See.

 Oder er apportierte unermüdlich Schuhe, Getränkekörbe und sonst all die Dinge, die die vergesslichen Menschen so herumstehen ließen...

 Mit vierzehn Jahren war Anjuk schließlich ein  betagter Hundeopa, der zwar fast nichts mehr hörte, aber dennoch alle Wege und Strecken mit uns ging.

 

Im Frühsommer 2010 'kippte' jedoch dann sein Gesundheitszustand und die Kräfte schwanden zusehends. Er war nun fast 14 1/2 Jahre alt.

 All die tierärztlichen Untersuchungen konnten uns nicht helfen. Ein Auf- und Ab mit guten und schlechteren Tagen begann, was ja oftmals bei den älteren Hunden zu beobachten ist.

 Im Juli fiel er uns letztlich innerhalb weniger Tage regelrecht in sich zusammen und wir spürten, dass die Zeit gekommen war, die von allen befürchtete Entscheidung zu treffen, den richtigen Moment für einen würdigen und friedlichen Weg über die Regenbogenbrücke zu finden.

 Ein langes und wunderschönes Hundeleben endete für unseren Freund mit einem friedlichen Abschied und  einer langen Reise ohne uns.

 

 - Anjuk war ein 'Seelenhund'..... -

 

Danke für die schöne Zeit, guter Freund!

 

 

Erinnerungen: