Während unseres Herbsturlaubs 2015 sind wir nach langer Zeit wieder im schönen Bayern gleich in drei verschiedene ‚Welten‘ eingetaucht – und aus einer aufgetaucht! Wie das geht? Nun – ganz einfach. Zum Beispiel so: man buche einen Urlaub beim Reiterhof Habereder,
einen Besuch ab! Und das mit dem Auftauchen hatte zum Schluss hin
dann etwas mit einem Abschied zu tun….
Aber – wie immer, erst mal schön der Reihe nach, nicht? Dieses Mal sollten wieder einmal ‚Reiterträume‘ wahr werden. Und zwar nicht isländische in Norddeutschland, sondern ‚Wild Wild West‘ auf bayrisch. Nicht so weit fahren, viel Gegend, eine schöne Unterkunft, gepflegte Gastlichkeit und entspannte Reiterlebnisse. Mit diesen Suchkriterien landeten wir auf der Homepage vom Reiterhof Habereder und schon bald stand das Ziel für die nächste Urlaubsreise fest: Riggerding – am Fuße des Brotjacklriegels
inmitten des Bayrischen Waldes zwischen Deggendorf und Passau. Der Reiterhof Habereder ist wahrhaftig eine ‚eigene kleine Welt‘. Mit seinem Unterkunfts- und Wohngebäude, dem Stalltrakt und dem Reitplatz, den weiten Weiden- und Koppelanlagen, einem eigenen kleinen Saloon und vor allem mit seiner Gastgeberfamilie nebst zwei prächtigen Schäferhunden und den rund 60 Pferden ist inmitten des kleinen Ortes Riggerding ein regelrechter Ranch-Betrieb entstanden.
Chef ist, wie auch auf dem Schild zu lesen, der Sepp Habereder, immer mit einem offenen Ohr und einer Lebensweisheit für seine Gäste da. ‚Weitermachen bis zur letzten Patrone‘ verriet er mal schmunzelnd sein Lebensmotto für die kommenden Jahre. Sepp, seine Frau Tina und eigentlich die ganze Familie 'treiben' die 'Habereder-Welt' um. Umsorgen Gäste und Tiere und sind irgendwie immer am 'schaffen'. 'O-Ton' Tina mal am Abend:..... "Ih hob jetzt keu Zeit mehr zom Ratschn, i muas am Bahnhof neie Gäst abholn".
Eine Enklave dieser ‚Habereder-Welt‘ ist unsere Unterkunft der ‚Berghof‘.
Er liegt rund fünf Minuten Fahrzeit außerhalb in einem kleinen Teilort ganz am Ende der Straße. Hier hören wir erst einmal …. na? Eben - nichts! Stille – nur das Plätschern der hofeigenen Quelle, die im Brunnen vor dem Hause eingefangen wird,
untermalt die stille Idylle bei Tag und bei Nacht. Die Wauzis schlabbern
gleich nach unserer Ankunft das frische Nass. Ups – Lilli wäre fast
hineingefallen. Dieser ‚Berghof‘ ist ein wunderschönes Kleinod.
Abseits von jeglichem Trubel wurde hier ein alter Bergbauernhof mit
einem hochwertigen und geschmackvollen Innenausbau
liebevoll und wertgetreu in Szene gesetzt.
Nachbarn gibt es quasi keine, außer den ehemaligen Besitzern, die höchstens einmal zum Wochenende ins benachbarte Wohnhaus anreisen. Oder der waschechte Bayern-Bauer aus der Hofansiedlung weiter unten, der mit seinem Trecker während der Mäharbeiten mal kurz zum Schwatzen anhält. Nett sind die Menschen hier alle. Vor allem unsere Hunde scheinen niemanden zu stören. So viel Freundlichkeit uns und den Fellnasen gegenüber haben wir lange nicht mehr erlebt! Im Haus gibt es den einen oder anderen Spruch.
…. und mancher bewahrheitet sich auch
Ganz oben an der Waldgrenze
finden sich hier ‚nur‘ Fuchs und Has oder Wildschweine, wie uns erzählt wird. Die Abendspaziergänge führen uns deshalb allnächtlich den Teerweg steil abwärts und nicht hoch zum Wald! Tagsüber lässt es sich jedoch vom Haus weg bis hin zum Gipfel des Brotjacklriegels wandern.
Gleich zweimal reitet auch vormittags ein ‚Pferdekonvoi‘, angeführt von der Habereder-Reitführerin Carola am ‚Berghof‘ vorbei. Warum ich nun eben doch nicht mit dabei bin, erzähle ich Euch dann auch gleich.
Ja - denn die Reiterwelt auf dem Habereder Hof beginnt um neun Uhr. Gleich am ersten Urlaubstag, das ist ein Montag, ‚sattle‘ ich unseren Mothy (Subaru)
und mache mich auf zu meinem ersten Reiterlebnis.
Ein Ritt mit Mittagspause, nachmittags sollen wir erst wieder zurück sein. Meine Frage, ob es auch eine ‚andere‘ Reittruppe gibt, welche bereits vor dem Mittag wieder zurück sei oder erst nachmittags startet, wird mit einem Kopfschütteln vom ‚Chef‘ beschieden. Nein – es gibt eine ‚Schrittgruppe‘ mit Anfängern und eine Gruppe für Fortgeschrittene, aber beide sind etwa gleich lang unterwegs. Nun – nee nur Schritt reiten, das ist ja dann nix und so melde ich mich forsch zu der anderen Gruppe an.
Also los geht es. Um neun Uhr werden die Pferde zugeteilt und von der Koppel geholt. Geputzt und gesattelt wird im Stallgebäude. Jedes Pferd steht hierzu in einer Box.
Der ‚Chef‘ hat mir Laika zugeteilt, ein schwarzes Prachtpferd. Zum Hufe kratzen brauche ich erst mal Unterstützung und beim Satteln erst recht. Carola, die Reitführerin, ist zur Stelle. Und – Achtung, bitte erst auf Anweisung auftrensen!
Puh – die Westernsättel – ganz schön schwer, nix für Pudding….
Der Ritt
Dann – um zehn Uhr wird aufgesessen – einmal auf den Stein und schon nehme ich Platz im für mich eher ungewohnten Westernsattel. Es geht los, einmal raus aus Riggerding und sogleich sind wir in der Natur. Carola sitzt nach einer Zeit mitten im Wald ab und kontrolliert alle Sattelgurte der Reitergruppe, wir sind zu acht. Dann geht es weiter quer durch kleine bayrische Weiler, Wiesen und Wälder. Laika soll nicht so gerne galoppieren wurde ich während des Pferdeputzens von einer heute pausierenden Reiterin im Stall ‚vorgewarnt‘. Na - da bin ich ja mal gespannt. Die schwarze Stute schreitet gemütlich hinter den anderen her. Laika und ich reiten am Schluss. Willig lässt sie sich antraben, damit wir hin und wieder den Abstand verkürzen können. Ansonsten wird aber nicht getrabt, erfahre ich, wir reiten entweder Schritt oder Galopp. Auch recht.
Dann gibt Carola an der Tètè das ‚Achtung-Kommando‘, ein prüfender Blick nach hinten, alle nicken, Daumen hoch und los geht‘s. Die Gruppe vor mir prescht im Galopp bergan einen langen Weg hoch davon.
„Auf Laika – wir auch!“ Jawohl, geht doch, wir schließen hufpolternd im Galopp zur Truppe auf. Ich freue mich, von wegen, die will nicht. Allerdings macht mich ein Mitreiter sogleich darauf aufmerksam, dass mein Halfterstrick nicht mehr am Sattelknauf befestigt ist. Autsch. Das hätte auch anders ausgehen können, wenn Laika da drauf getreten wäre…. Da war wohl mal wieder ein Schutzengel mit im Sattel gesessen – Dankeschön!
Mithilfe der Anleitung meines erfahrenen und knotenfachkundigen Mitreiters bekomme ich den Strick wieder fest. Das passiert mir aber nicht noch einmal! Fortan habe ich den Knoten fest im Blick und kontrolliere ihn ständig.
Der Ritt geht weiter über ‚Stock und Stein‘, längst habe ich die Orientierung verloren und versuche mir die Wegzeichen und Ortsschilder einzuprägen, um später den Ritt nochmal auf der Karte Revue passieren zu lassen.
Die Sonne steht hoch am Himmel und ‚Highnoon‘ ist bereits überschritten, als wir beim Landhotel Neuhof einreiten und die Pferde dort am eigens geschaffenen Anbindeplatz festmachen. Ich fühle mich in diesem Moment wie in den Sattel geschweißt – und weiß ehrlich gesagt nicht so recht wie ich diesen ohne Schaden ‚verlassen‘ kann.
Gut – einfach so wie bei den Ponys, oder? Einmal Schwung holen und – genau. Da kommt aber hier erst mal der Knauf vom Westernsattel, welcher mit meinem Bauch kollidiert und bei der großen Laika noch lange kein Boden. So lande ich einfach erst mal beim Absteigen auf meinem ‚Allerwertesten‘. Sauber - erste Einkehr und gleich `ne Runde. Na prima.
Carolas Besorgnis weicht schnell einem breiten Grinsen „host no zvuil Engergie, jo so wos!“ …nee, wenn sie wüsste.
Nach der ausgiebigen Mittagspause (mei der Schweinsbraten von meinem Tischnachbarn sah vielleicht lecker aus…) und dem Versorgen der Pferde klettern wir nach gut einer Stunde wieder in den Sattel und setzen den Reitausflug mit dem Ziel „zruck nach Riggerding“ fort.
Die Burg ‚Ranfels‘ taucht vor mir hocherhoben am blauen Himmel im gleißenden Sonnenlicht des frühen Nachmittags auf, schade - ich komme nicht an den Foto ran - zu sehr muss ich mich auf den Weg konzentrieren. Überhaupt, meine Kräfte sind eigentlich zu Ende und ich muss ernüchtert feststellen, dass mich der Ritt an dieser Stelle mehr anstrengt, als dass ich ihn noch genießen kann. Aber wir haben noch eine weite Strecke vor uns. Von vorne kommt abermals das Kommando ‚Galopp‘ und dazu noch der Hinweis, dass Wurzeln am Weg sind, die besonders umritten werden sollen. Ola – die anderen kennen den Weg wohl von gestern, ich nicht! Also lasse ich erst einmal einen bequemen Abstand. Laika trabt ohnehin ‚nur‘ an und ich lasse sie im Trab dahin stapfen, bis wir an den Wurzeln vorbei sind.
Sicher ist sicher. Wer weiß, ob mein Schutzengel hinter mir wieder im Sattel hockt oder nicht lieber beim Schweinsbraten am Neuhof geblieben ist, nicht?
Die Wurzelstrecke ist passé – und von meiner Reiter-Truppe außer dem niedergehenden Staub nix mehr zu sehen. Jetzt aber! Nochmal schnalzen, einmal aufstehen, mit den offenen Zügelenden ausholen und Laika damit einen aufmunternden Patsch hinter dem Sattel auf den Po verpassen. Laika donnert los. Ich fühle mich wie ‚Marlboro-Man‘ in vergangenen Werbespots und ernte ein Daumen hoch von Carola, als ich tatsächlich im polternden Galopp aufschließe. So – jetzt ist aber gut. Laika prustet und ich habe Seitenstechen. Während derlei Tagesablauf für die gutmütige Stute zum Alltag gehört, hat sie dennoch heute mit mir nicht gerade ‚eine leichte‘ Last zu tragen.
Gut, dass der restliche Streckenverlauf nun im Schritt absolviert wird. Einige steil bergan führende Wege fordern dennoch den Pferden nochmals einiges an Kondition ab und die steil abwärts führenden Pfade mir wiederum einiges Vertrauen hinsichtlich der Gelände- und Trittfestigkeit 'meines' Pferdes. Die Stute aber kraxelt regelrecht Tritt um Tritt bergauf und klettert nahezu bergab. Es gilt vor allem das Reitergewicht richtig zu verlagern und das Pferd ‚bei seiner Arbeit‘ nicht zu stören. Dann haben wir wieder ebene Wege und die Dörfer und Weiler mit ihren Sträßchen erreicht. Weder ein kreischendes Sägewerk noch ein bellend hergelaufener Hofhund oder ein Trecker bringen die Habereder Rösser aus der Fassung. Ich weiß nicht, wann ich jemals derart gelassene Reitpferde erleben und solch ein ‚Sofakissen‘ reiten durfte.
Ehrlich – einen derartigen Ritt habe ich ohnehin noch nie miterlebt. Die letzte Stunde wird für mich dann aber leider tatsächlich zur Qual. Knie, Knöchel, Kreuz und dazwischen nur Pudding. Dass irgendwo doch noch ein Muskel mit dem Dasein ringt, merke ich bei unserer Ankunft am Habereder-Refugium.
Während die anderen schon die Pferde am Zügel Richtung Stall führen, klebe ich immer noch im Sattel, dieses Mal mit einem Krampf im Oberschenkel. Kleinlaut klettere ich irgendwie mit Zwischenstopp ‚Stein‘ aus den Bügeln und fühle fast meine Füße nicht mehr, als mich die ‚Erde wieder hat‘. Wenigstens muss ich nicht noch eine Runde ausgeben, da mich netterweise Tina, die Frau vom Sepp, vor dem Umfallen bewahrt.
Kurze Zeit später habe ich mich auch schon wieder berappelt und greife in den Versorgungsaktionismus von den Pferden sowie dem Zaum- und Sattelzeug mit ein.
Wisst Ihr wie schwer so ein Westernsattel ist, hatte ich schon gesagt, gell - nix für Pudding-Ärmchen. Tina ist wieder zur Stelle und hilft mir den Sattel rauf zu hängen.
Mit wehen ‚Gräten‘ babble ich noch ein wenig vor dem Habereder-Saloon mit Carola und anderen Mitreiterinnen und gebe mal schon jetzt bekannt, dass ich mir das mit dem nächsten Ritt erst mal überlegen muss. Wie ich feststelle, ist die ‚Schrittgruppe‘ auch gerade mal eine Stunde eher als wir zurückgekommen. Außer ab neun Uhr am Reitplatz und sich einer Fortgeschrittenen- oder einer Schrittgruppe anzuschließen, habe ich wohl keine Alternative zum Ausreiten in der gut organisierten ‚Habereder-Reiterwelt‘. Ist ja auch klar, alle kommen hier nur zum Reiten her und viele reiten eben in ihrer Heimat auch alltäglich. Und – alle wollen morgens nach dem Frühstück los und den Tag auf dem Rücken der Pferde verbringen. Tja - das Glück dieser Erde….
…die nächsten Tage ringen mir die Entscheidung ‚zum Glück‘ ohnehin von alleine ab. Meine mit in den Urlaub geschleppte Erkältung macht sich im verausgabten Pudding-Body breit, darüber hinaus gesellt sich ein Muskelkater (oder Pudding-Kater) vom Feinsten in alle Glieder, die Bänder und Gelenke ziehen und knarren. Alles, aber auch alles an meinem Körper, ist mit mir knatschig. Ich sag’s Euch, selbst der Griff zum Toilettenpapier wird zum Abenteuer. So entschließe ich mich, für dieses Mal meinen Frieden mit den Reiterlebnissen zu schließen, meinem Schutzengel zu danken und den restlichen Urlaub eher außerhalb der Habereder-Reiterwelt zu verbringen.
Zwar lasse ich nicht ohne Wehmut einige Tage später die kleine Reitertruppe mit Carola vorneweg den ‚Berghof‘ passieren, mit einem Blick auf die Uhr und an mir hinunter stelle ich jedoch fest, dass ‚Schlafanzug und Kaffeetasse‘ um diese Tageszeit im Urlaub einfach besser zu mir passen. Beim Hundegassi wandern wir später eine Weile den Reiterpfaden und den frischen Trittspuren von Carolas Truppe hinterher und stellen fest, dass sie wieder eine riesige Runde drehen werden.
Auch Tagesritte zur Westernstadt ‚Pullman City‘
sind beim Habereder-Hof im Angebot und eigentlich dachte ich ja daran, mit dorthin reiten zu können. Dieses Vorhaben habe ich aber – siehe bzw. lese oben – für absurdum erklärt.
Anschauen sollte man sich diese ‚Westernwelt‘ aber auf jeden Fall! Wir haben also einmal mehr die ‚Subaru-PS‘ gesattelt und starteten eine Ausflugsfahrt Richtung Eging am See.
Am späten Sonntagnachmittag treffen wir die Western-Akteure gerade beim Verlassen des Geländes schwatzend mit anderen Besuchern an.
Gleich am Parkplatz hören wir einem ‚Kirchenmanndarsteller‘ zu, welcher im ‚Real-Leben‘ tatsächlich Pfarrer ist!
Zahlreiche Darsteller in der Westernstadt leben quasi ein Doppelleben und tauschen regelmäßig ihre Identität, wenn Sie an Aktionen und Veranstaltungen in Pullman City teilnehmen. Oder manche kleiden sich von Kopf bis Fuß
zeit- und kulissengerecht ein und genießen immer wieder ein Wochenende zwischen Saloon und Tipi-Zelten. Wir haben fast das Gefühl, auch hier auf eine eingeschworene Gemeinschaft zu treffen. Man kennt sich, respektiert sich und hält sich an die ‚Gesetze‘.
‚Pullman City‘
ist wohl die einzige Stadt in Deutschland, in der man das ganze Jahr über in eine eigene Welt auf Zeit eintreten kann, ohne dass gerade Fasnet ist. - Und mit oder auf dem Pferd ist der Einritt (Eintritt) ‚für umme‘.-
Ach ja – Reiten kann man dort auch – sogar ‚nur‘ eine Stunde. Aber …. wir hatten ja eine Vereinbarung – ich und mein Pudding-Body.
In den nächsten Tagen dann, durften wir noch eine weitere ‚eigene Welt‘ im Bayrischen Wald kennen lernen. Denn nachdem eine Freundin von uns von ‚Gut Feuerschwendt‘ vorschwärmte und in vielen Hundezeitungen diese ‚Lokation‘ mit hundefreundlich usw. beworben wird, wollten wir uns dort einmal persönlich umschauen. Zudem ist dort auch ein Pferdezucht-, Reit- und Kutschfahrtbetrieb angegliedert. Nicht weit von Passau entfernt, schmiegt sich das Gutsgelände mit seinem Hotelbetrieb oberhalb des Flüsschens Ilz in die malerisch Landschaft. Was uns gleich auffällt und gefällt – überall rund um das Gut sind Hundekoteimer an den Gassiwegen
und zudem entdecken wir einen überdachten Hundesportplatz mit entsprechenden Trainingsgeräten. Da bleiben vermutlich keine Wünsche offen.
Es gibt eine gepflegte Reithalle
und einen ebenso gepflegten Stalltrakt mit Koppeln. Hier wird mit Rottaler Pferden (große Warmblutpferde) gefahren und geritten. Auch Anfänger und ängstliche Reiter kommen auf ihre Kosten – oder besser gesagt auf die Pferde, wie wir live miterleben können.
Ich kann die Reitlehrerin Lisa Kandlbinder bei ihrem sorgsamen Umgang mit Menschen und Pferden beobachten. Reitstunden und Ausritte sind übrigens auch für ‚externe‘ Interessenten möglich, eine übersichtliche Termingestaltung an der Gutsrezeption lassen außerhalb der Ferienzeiten sehr flexible Absprachen zu. (Um neun Uhr startet hier die Buffet-Welt der Rundumversorgung der Zweibeiner und es bleiben genügend Terminangebote für Langschläfer…)
Für Hundebesitzer ist es außerdem nicht nur rund um das Gut zum Gassi gehen ein Traum. Die nahe gelegene Ilz
bietet viele Badestellen für die Fellnasen. Zudem gibt es zahlreiche Seminarangebote für Hund und Mensch. Naturgemäß kommen wir auch hier mit anderen Fellnasenbesitzern schnell ins Gespräch und haben es offensichtlich ausschließlich mit ‚Wiederholungstätern‘ zu tun. Wo wir auch hinsehen, erleben wir zufriedene und entspannte Zwei- und Vierbeiner, die sich auf die ‚Komplett-Versorgung‘ und die Ruhe rund um die Gutsanlage auf die ‚Feuerschwendt-Welt‘ eingelassen haben.
Alleine das für unsere Verhältnisse recht hochpreisige All-inklusive-Angebot und die damit verbundenen ‚Einschränkungen‘ in Bezug auf die Essenszeiten und eine freie Tagesplanung schrecken uns hier von der Überlegung an eine zukünftige Urlaubsbuchung ab.
Rundum blicken wir nach fast zwei Wochen auf einen wunderschönen, ruhigen und gewissermaßen lehrreichen (weniger Pudding = mehr Freude beim Pferd) und erholsamen Urlaub zurück. Schon beim Autopacken beginnen wir das beruhigende Plätschern von ‚unserem‘ Brünnele am Berghof zu vermissen.
Auch unsere Hunde fühlten sich hier pudelwohl und waren nach den ausgiebigen Spaziergängen hungrig und fix und alle.
Mit leisem Wehmut rollen wir mit unseren Subaru-PS dann abwärts Richtung Riggerding. Ein letzter Blick auf die Habereder-Ranch-Welt und schon hat uns bald die Autobahn Richtung München wieder. Die Rückfahrt führt uns allerdings nicht direkt nach Hause, sondern vom Osten Bayerns in den Süden – ins Ostallgäu zu unserer ‚Datsche‘.
Hier nun beenden wir diese einzigartige Urlaubsreise mit einer weiteren Erkenntnis. Nachdem wir bereits mehrere Male hin und her überlegt hatten und richtig gehend hin und her gerissen waren, fassen wir am Ende dieses Urlaubs an diesem Abend den Entschluss, dass es die letzte Übernachtung am Wohnwagen sein wird und wir nach 15 Jahren aus der ‚Camping-Welt‘ auftauchen und dieser und dem Hindelanger Bauernhof ade sagen werden. Und damit schließt sich der Kreis um ‚unsere‘ Bayern-Welten 2015 mit dem Abschied von ‚unserer Datsche‘!
Hier noch ein paar Momentaufnahmen aus diesem Urlaub