.... erzählt aus Lilli’s Betrachtungsweise den Stand

der Dinge – mit ihr – und dem MANN!

 

Also – nun habt Ihr ja schon gelesen, wie es hier in meinem Zuhause so für mich läuft.

Ich hab´ da drei spitzen Hunde-Kumpels. Mit dem großen Enyo zum Beispiel kann man draußen prima rumrennen. Der ist zwar ein bissle grob und da mach´ ich dann schon

mal ´nen Hundepurzelbaum – aber ich bin ja kein Zuckerpüppchen, sondern ein

echter Spitz! Der Bandit ist ein ganz feiner Onkel und lässt mich manchmal

bei sich kuscheln – und mit der kleinen Hannah kann ich überall Quatsch machen,

wo wir was zum Quatschmachen finden… .
Und dann leben ja auch noch die zwei Menschen mit uns, die gaaanz toll zu mir passen.
Nur, dass der eine Mensch mein Frauli geworden ist und mit der gehe ich echt durch

dick und dünn, sozusagen. Der andere Mensch hier, das ist für mich halt noch

der MANN. Ich lerne ihn aber immer besser kennen und langsam scheint es mir so,

als dass man dem Typ auch vertrauen könnte. Besser ist es aber, immer vorsichtig

zu bleiben, das kann ich Euch mal sagen.

 

Denn neulich ist wieder was passiert, also da musste ich echt meinen ganzen Mut

zusammen nehmen und eine echte Freundin und Aufpasserin für meine kleine

Hannah sein. Aber erst mal der Reihe nach. Also mit dem MANN versuche ich

mich immer wieder mal so anzufreunden, und gucke dann, ob mir dabei was

passiert, was mir nicht gefällt. Ehrlich gesagt bin ich neulich zu ihm auf die Couch geklettert, so heimlich zu ihm rüber getippelt und hab´ einfach mal an

seiner Hand geschlotzt, die da auf der Couch lag. Hmh, hat gar nicht blöd

geschmeckt und dann bin ich aber vor mir selber erschrocken.
 ‚Huch – was hab‘ ich mich denn da getraut?‘ Schoss es mit plötzlich durch den

Kopf und hab´ mal schnell zu dem Frauli rüber geblinzelt. Aber die hat ganz ruhig

zurück geblinzelt, mir zugenickt und leise gesagt, dass das gaaanz toll war.

Also gab es für den MANN noch ´nen Schlotzer, bevor ich mich wieder

verdrückt habe. Ihr wisst ja, ein bisschen Abstand kann nie schaden…..
Ja - und dann gibt es auch immer wieder diese ‚MANN-Tage‘ an denen

mein Fraule einfach und grußlos mit dieser blöden Tasche verschwindet

und erst nach gaaanz vielen Stunden wieder zurück zu mir nach Hause kommt.
Da muss ich auch voll tapfer sein, so viele Stunden mit dem MANN alleine.

Was der da alles anstellt, habt Ihr ja schon in `Lilli und DER MANN‘ gelesen….
Und nun aber der Hammer. Neulich abends saßen wir alle oder vielmehr wir

Wauzis lagen alle friedlich wo ´rum. Da hat meine kleine Freundin Hannah

an ihrem Pfötchen geschlotzt. Also die kleine Hannah ist ja meine beste Freundin

hier, denn das ist ‚meine Gewichtsklasse‘, soll heißen, sie wiegt genauso viel

oder wenig wie ich, wir sind fast gleich alt und wir können gaaanz toll zusammen

bubeln, spielen, kämpfen und kuscheln. Wirklich spitzgerecht - und sie findet mich

sogar teckelgerecht -. Ist doch eh´ klar, dass ich immer auf sie aufpasse!

 

Ja - also jetzt hab´ ich vor lauter Erzählen den Faden verloren,

ach ja, ‚Aufpassen‘, das wollte ich erzählen.
Jedenfalls ist es so, wenn einer von uns zu arg wo an sich schlotzt, mögen das

die Menschen wohl nicht, denn dann kommt immer einer und guckt dorthin

wo wir uns putzen. Manchmal putzen wir uns aber gar nicht, sondern haben

tatsächlich etwas in der Matte, was irgendwie stört.
Hannah jedenfalls scheint etwas mächtig gestört zu haben,

denn die hat wie blöd an ihrem Füßchen rumgemacht.
So und dann kam der MANN, hat nachgeguckt und stellte fest, dass die

kleine Hannah ‚ebbes‘ da hat, das man rausmachen müsse.
‚Wie bitte? Rausmachen -- etwa den Fuß oder was?‘ – also da hab´ ich erst

mal wieder Schiss bekommen. Musste aber trotzdem mit an den Fuß gucken und

tatsächlich, da steckte so ein winziges Krabbeltier drin, bäh.

Das hatte ich auch schon mal, da kommen die Menschen her, schimpfen was von ‚Mistviechern‘  und rupfen einem das Ding raus. Jedenfalls ist mein Fraule zu dem

großen Kasten im Wohnzimmer gegangen und hat dort die Türen aufgemacht.
Prima, dachte ich mir – lecker, jetzt gibt es Kekse, denn die wohnen in dem Kasten,

bis wir sie verschlingen dürfen. (Der Kasten ist übrigens das sogenannte Büffet -

ihr kennt das - das Ding unter dem ich mal zwei Stunden gesessen bin,

als ich hier ankam. Folglich kenne ich den Kasten von unten in- und auswendig

und da riecht es immer interessant drin. Dort wohnen nicht nur Kekse für uns,

sondern so ziemlich alles, was mit uns zu tun hat.)
Jedenfalls war die Erwartung mit den Leckereien völlig unberechtigt. Denn anstatt

der erhofften Kekse wanderte eine große Metalldose heraus und darin wurde

gekruschtelt, bis ein Ding zum Vorschein kam, das als Zecken-Pinzette

oder so betitelt wurde. Und nun kommt es: der MANN machte sich mit dem Gerät

an Hannahs Fuß zu schaffen und die winselte und weinte gaaanz gaaanz arg.
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich hatte so große Angst um meine kleine Freundin,

dass ich Anlauf genommen habe und aus vollem Speed auf den MANN losgegangen bin!
Ja - ehrlich. Den hab´ ich angesprungen und geknurrt habe ich auch. ‚Hei -

was machst Du da denn mit meiner Hannah! Sollte das heißen!‘ Ich hab´

mich geschwind selbst nicht mehr gekannt, echt wahr. Dann war es aber auch

schon vorbei. Hannah ist gleich wieder auf dem Boden rumgesprungen und

es waren tatsächlich alle ihre Pfötchen und Füßchen noch dran. Hab´ gleich alles

untersucht und schnell festgestellt, dass das böse Krabbeltier wenigstens

verschwunden war. Der MANN war ganz damit beschäftigt dieses blöde

winzige Krabbelding ins Jenseits zu befördern, dass er meine ‚Angriffstat‘ wohl

ganz schnell vergessen hatte und mir nimmer böse sein konnte.

Frauli hab´ ich glaub‘ den Kopf schütteln sehen. Ach was soll’s, denn nun gab

es endlich ´ne ‚Runde‘ für uns alle. Hat der MANN ausgegeben.

Aus dem Kasten raus. Echt lecker.
Also – da hab ich ihm dann halt später wieder die Hand abgeschlotzt,

als alles vorbei war und wir friedlich miteinander rumhockten.
Ja - wenn es ihn doch so freut, wenn er von mir mal ´nen Schlotzer bekommt……

Frauli ist das manchmal schon lästig, also verteil´ ich die Dinger jetzt halt

öfters mal…., aber bei dem MANN bin ich seitdem wieder etwas vorsichtiger

geworden. Wirklich – ein Schlotzer und schnell wieder weg!

Und ihr wisst ja – lieber einmal zu viel verstecken, als einmal zu wenig!
Also - bis bald ……. Mir fällt bestimmt wieder mal was ein,

was ich Euch erzählen könnte, der nächste ‚MANN-Tag‘ kommt bestimmt!